Schottertour Rumänien 2015 • Kapitel 5
9. März 2016Schottertour Rumänien 2015 • Kapitel 3
9. März 2016Schottertour Rumänien 2015 • Kapitel 4
10. Tag • 13. September 2015 • Dumbraveni - Bacau - Gura Humorului
Der Plan, for the day after yesterday war, ausschlafen, gut frühstücken und Wunden lecken. Dann die Motorräder checken und wieder instandsetzen.
Danach eine Waschanlage für uns und die Motorräder aufsuchen. Dazu brauchten wir den ganzen Vormittag. Das Wetter war auch wieder super, 25 Grad und wolkenloser Himmel.
Auf größeren Straßen fuhren wir Richtung Suceava. Das ist jetzt keine blöde Prahlerei, sondern pure Notwendigkeit.
Um wieder in unser enges Zeitfenster zurück zu gelangen, mussten wir auf größeren Straßen ordentlich Zeit aufholen, da wir gestern viel verloren haben.
Also Zeitaufholen geht so: Man fährt immer so 20 bis 30 Km/h schneller als es auf den Schildern steht und in den Ortschaften mindestens 70 eher 80 -90, am Ortsausgang – noch vor dem Schild – auch schon mal 120 Km/h.
Wenn man in den rumänischen Ortschaften konstant 70 fährt, wird man von den Müllwagen überholt und von allen anderen sowieso. Also konsequent mitschwimmen.
Die Rumänischen Ortschaften sind meistens so angelegt, dass man dort ohne Probleme zügig durchfahren kann. In der Mitte eine breite Straße, rechts und links ein breiter Grünstreifen, auf dem die Autos parken – nicht wie bei uns auf der Straße.
Nach dem Grünstreifen kommt je ein Graben und dann der Fußweg. Vor den Grundstücken steht meistens eine Bank, auf der gegen Abend die Leute sitzen, sich mit den Nachbarn treffen, über den Tag reden und „Straßenzeitung“ lesen. Das sah oft sehr idyllisch aus.
Motorräder haben wir in Rumänien sehr selten gesehen. Wenn wir als Gruppe mit den Fahnen hinten am Motorrad durch die Ortschaften fuhren, war das für die Bewohner sicher schon außergewöhnlich.
Meistens winkten sie uns freundlich zu und hatten augenscheinlich überhaupt kein Problem damit, dass wir so schnell fuhren.
Wir wurden nur ein einziges Mal von der Polizei angehalten. Folgender Vorgang: Wir als Gruppe so ca. mit 70 – 80 durch die Ortschaft, hinter uns irgendein rumänischer Rentner, der an unserer Gruppe nicht vorbei kam, daneben eine Frau.
Die Frau rief die Polizei an und behauptete, dass wir sie nicht vorbeilassen und somit wurden wir rausgewunken, um den Vorgang zu klären.
Alexandru und Jörg haben das aber gut hinbekommen. Wir waren also zu langsam.
Ok, also weiter und die Kette mal ordentlich strammziehen.
Am Abend kamen wir in einer wunderschönen Ferienanlage an. Haben dort geduscht, was getrunken und zum Schluss mal wieder ein super Abendessen bekommen.
Video zum 10. Reisetag • Tourtag 8 in Rumänien • reated by Bernd Janke-Wohltmann
11. Tag • 14. September 2015 • Gura Humorului - Poienilelzei (Botiza)
Heute Morgen sind wir mal pünktlich gestartet und haben zunächst ein uraltes Kloster besichtigt.
Imre fühlte sich nicht wohl – der Blaubeerschnaps ist ihm wahrscheinlich nicht bekommen – und er ist deshalb lieber auf der Straße weitergefahren. Abends, vor unserer letzten Pension der Tour, trafen wir uns wieder.
In einem Mix aus Single Roads, Schottenpisten und Waldwegen, ließen wir Moldau hinter uns und fuhren weiter in Richtung Ukraine.
Sind parallel zur Grenze durch den nördlichsten Teil der Rumänischen Karpaten gefahren. Das alles auf traumhaften Wald- und Schottenpisten.
Während einer Pause auf einer Bergkuppe, lag rechts von uns ein steiler, phantastischer Anstieg direkt auf den Bergkamm.
Bernd und ich sind kurzentschlossen mit einer gewagten Trialeinlage dort rauf und auf dem Kamm entlang in Richtung urainische Grenze gefahren – laut Navi musste sie hier irgendwo sein.
Trauten uns dann aber nicht weiter, wollten keinen illegalen Grenzübertritt riskieren.
Nach ein paar Bildern machten wir uns auf und fuhren über den Bergkamm zurück zum steilen Bergpfad.
Dort wieder runter – das war schon ganz anständig.
Nach einer Pause und einigen Bildern fuhren wir weiter auf der traumhaft kurvigen Piste runter in ein Dorf, kurze Pause, was trinken und weiter.
Andy und ich fuhren als erste los, ich schaute in den Rückspiegel und sah nichts.
Also kehrt marsch und nachsehen warum.
Da stand Ulrich mit seiner 60/6 auf dem Bordstein und hatte einen dicken Nagel im Hinterrad.
Rad raus, Reifen runter, passenden Schlauch hatte Jörg dabei, Luft wieder rauf mit einem Kompressor den Andy in der Zwischenzeit besorgte, Rad rein, 3/4 Std.
Während Ulrich noch den Rest zusammenbaute, habe ich einen ukrainischen Freund gewonnen.
Er hat mir erst einmal von einem Besichtigungspunkt aus das Dorf gezeigt und erklärt.
Als Jörg noch ein Bild von uns beiden machte, konnte er vor Stolz kaum noch gehen.
Nun ging es weiter zu unserer letzten Pension in Rumänien, die wir für zwei Tage bewohnen sollten.
Da angekommen, wartete Imre schon mit einem Killschalter-Pils auf uns.
Das war da eher wie Ferien auf dem Bauernhof, aber vom Flair fast die schönste Pension, die wir hatten.
Alexandru sagte, wenn wir hier die Motorräder abschließen, ist das schon fast eine Beleidigung und so war es auch. Sehr freundliche, ehrliche Menschen, die uns herzlich aufgenommen haben.