Pyrenäen 2016 • Kapitel 5
14. Oktober 2016Pyrenäen 2016 • Kapitel 3
14. Oktober 2016Pyrenäen 2016
Kapitel 4 von 5 der Wildrats Pyrenäen Tour 2016
Tag 10 - Überbrückungsfahrt Caldearenas
Heute geht es auf die letzte große Etappe unserer Tour – zum dritten Hotel in Caldearens. Diese Unterkunft hat Stephan per AirBnB für uns gebucht. Klaus hat eine kurvige Asphaltroute für die Überfahrt ausgearbeitet. Wir sind nach einem leckeren Abschlussfrühstück am Placa Carlo Guzzi in Richtung Genos aufgebrochen.
Wir hatten wieder Glück mit dem Wetter – es gab keinen Regen und alle Straßen waren trocken. In Frankreich war den Himmel noch recht bewölkt – aber sobald wir durch den Tunnel in bei Bielsa wieder auf der spanischen Seite angekommen waren, hatten wir wieder perfekten blauen Himmel. So macht das Reisen Spaß.
Unser Navi hat uns dann auf den letzten 5km noch auf eine nette Schotterstrecke geführt – das wäre zwar nicht notwendig gewesen, es gibt parallel dazu eine Asphaltpiste, aber unser Navi scheint und schon ein wenig zu kennen. Am Zielort in Caldearenas waren wir in mehrfacher Hinsicht überrascht.
- Wir würden von der Herrin des Hauses willkommen geheißen – durchgeschwitztes T-Shirt, sonniger Himmel – netter Anblick!
- Die Unterkunft war unglaublich schön.
- Es gab NICHTS – aber wirklich NICHTS im Umkreis zum Einkaufen. Der nächste Supermarkt war 25 Km entfernt.
- Der Kühlschrank war LEER
Wir haben dann am Abend noch versucht in der Umgebung etwas zum Essen zu finden – aber es gab einfach NICHTS. Es blieb uns nichts anderes übrig, als 25 km in die nächste Stadt zu fahren, um Zutaten für das Abendessen zu kaufen. Mit den Packtaschen voller Bier, Brot, Wurst und Käse in der Reihenfolge des Gewichtes ging es dann zurück ins unser Quartier für die kommenden Tage.
Der Vorteil unserer Unterkunft war auf jeden Fall, das es sehr, sehr ruhig während der Nacht war.
Tag 11 - zum Atlantik und zurück
Das erste war die Tagesplanung. Unsere Originalplanung war, das wir heute zum Atlantik fahren. Das wäre allerdings ein ganz schöner Ritt – ca. 250km eine Strecke – also 500km als Tagesetappe. Für Klaus und Stephan war das nicht so spannend – so haben sich Uli, Lars und ich auf den Weg gemacht.
Auch heute hatte wir – zumindest auf den ersten Kilometern – perfektes Wetter mit blauem Himmel.
Der Weg war größtenteils die A21 entlang bis Pamplona und dann weiter auf der A15 nach Donastia San Sebastian. Eine perfekt ausgebauter Traum von Asphalt. Der heutige Tag brachte auch einen kurzen Kontakt mit dem Jakobsweg. Das sind für mich die wirklichen Reisenden, die sich auf den Weg machen, um sich selbst zu finden….
Je näher wir dem Atlantik kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Auf einer Tankstelle zwischen Pamplona und Irurtzun haben wir eine Vater und Sohn auf dem Motorrad getroffen Der Vater war 80 – und der Beifahrer. Ein beeindruckendes Treffen – hoffentlich bin ich mit 80 auch noch so fit.
Die letzten Kilometer waren dann recht feucht und kein wirklicher Spaß.
Wir sind dann gegen 13:30 im strömenden Regen am Atlantik angekommen.
Die Tiger haben ihren Job gemacht – jetzt kommen noch die Fahrer dran. Die Idee des Trips war ja:
Vom Mittelmeer zum Atlantik.
Lars hat dieses Ziel auch sehr gut umgesetzt. Ich habe ein wenig geschummelt. Bin dann mit Stiefeln in den Atlantik gestiegen. Aber der Fuss war im Wasser – Mission completed.
Es folgte noch ein leckerer Burger am Strand, und dann haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht.
Als wir kurz auf der Schnellstraße waren, hatte Ulis tapfere BMW einen Leistungsverlust. Wir hatten uns dort ein 100km/h Hochgeschwindigkeitsduell mit einem einheimischen Roller geliefert – und er hatte dann das Erlebnis der Woche und uns alle abgeledert.
Die Ursache war ein hängender Vergaserzug. Das konnte Uli dann aber routiniert am Straßenrand reparieren.
Auf der Rückfahrt haben wir dann wieder die Regenwolken hinter uns gelassen und blauen Himmel und Sonne genossen. Ich muss wirklich sagen – es macht immer Spaß Motorrad zu fahren. Aber es macht richtig Spaß mit dem Motorrad in der Sonne unterwegs zu sein. Wir haben dann gegen 19:00 wieder die „heimischen“ Gefilde erreicht und für das Abendessen eingekauft.
In Caldearenas haben wir uns dann mit Klaus und Stephan wieder getroffen, die auf den Schotterstraßen um den Ort unterwegs gewesen waren und eine interessante Bergroute für den nächsten Tag entdeckt hatten.
Jetzt ein leckeres gemeinsames Abendessen – und ab ins Bett – vom biken träumen……
Tag 12 - Gipfelstürmer
Beim Frühstück am nächsten Morgen haben wir die Tagesplanung festgelegt. Eine Route in Richtung Jaca um die lokalen Berge am Vormittag. Und am Nachmittag dann die Bergroute erkunden, die Klaus und Stephan am Tag vorher entdeckt hatten.
Als erstes gab es zur Auffrischung eine kurze Schottereinlage mit Ausblick auf den Nachmittag – das sieht gut aus.
Die Rundroute war mehr eine Asphaltrunde. Nette, kurvige, kleine Strassen. Top Asphalt mit wenig Verkehr. Ein schöner Vormittag mit tollen Straßen und nettem Panorama.
Zum Mittagessen haben wir dann ein Restaurant in Jaca gesucht. Und das war gar nicht so einfach.
Es war klar, wo das Stadtzentrum ist. Aber dort möchte die Stadt nicht, das Leute parken. Wir sind dort kurz stehen geblieben, wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Da werden Motorräder ja an vielen Stellen einfach geduldet. Das ist aber der Polizei sofort aufgefallen, und wir wurden weg geschickt. Es hat einen Augenblick gedauert, bis wir die Motorräder geparkt und uns für ein Restaurant entschieden hatten.
Das Essen war OK – und Uli und Stephan wollten dann noch einen Augenblick länger in Jaca bleiben. So sind dann Klaus, Lars und ich zurück nach Caldearenas gefahren, um die Schotterstrecke zu erkunden.
Was soll ich sage – die Strecke war DER HAMMER!!!
Es war eine richtige Herausforderung und ein unglaubliches Panorama in mehreren Stufen.
Wir sind dann in mehreren Etappen in Richtung Kamm gefahren – und es ging immer weiter und weiter bergauf. Ein Traum. Das Einzige, das wir bedauert haben war, das Uli und Stephan nicht mit dabei waren. Das hätte beiden bestimmt Spaß gemacht.
Als wir kurz vor dem Gipfel waren, hörten wir den unverkennbaren Klang von Boxermotoren. Unglaublich. Stephan und Uli hatten uns auf dem Berg über einen alternativen Weg gefunden. Mitten im Nichts. Die Wildrats waren wieder zusammen.
Wir sind dann noch gemeinsam eine weitere Stunde über die Kammlandschaft gefahren. Mit einem Megagrinsen im Gesicht haben wir an diesem Abend unser Killschalterpils genossen. Was für ein Tag. Eins mit Sternchen würde Klaus dazu sagen.