1. Mai Bratwurst-Tour 2016
16. Mai 2016Nordkapp 2016
14. Juli 2016Tiger-Tour Riesengebirge 2016
Hallo, wir sind zurück…
Nach einer Woche im Riesengebirge sind wir mehr oder weniger heile wieder zuhause angekommen. Es gab auf der Tour eine ganze Menge Sonnenschein, aber leider auch Schatten, doch eines nach dem anderen:
Am 2. Juni noch mal mit Imre telefoniert und er sagte, das wir uns Samstag gegen 9:00 bei mit treffen, um dann Jörg um 10:30 an der Raststätte Zweidörfer Holz aufzusammeln. Gesagt getan, am Samstag um 9 Uhr losgebügelt und pünktlich bei strahlenden Sonnenschein zum vereinbarten Treffpunkt gefahren, dort angekommen und 1 Stunde mit mehrfachen vergeblichen Telefonaten gewartet: kein Jörg da oder auch nur am Telefon zu erreichen.
Mit etwas Sorge weitergefahren Richtung Dresden, dort wiedermal bei einer Rast ein – diesmal erfolgreiches – Telefonat, bei dem Jörg. Der war völlig überrascht darüber, dass wir unterwegs sind, teilte uns mit, dass die Tour doch erst am 5.6.2016 losgeht!
So ein Sch..ß, sind wir doch tatsächlich einen Tag zu früh losgedüst. Na egal, haben wir eben einen Tag länger was von der Tour, und können uns einen zusätzlichen Tag kurvenreiche Strecke am Tourtreffpunkt in Rechenberg-Bienemühlen gönnen. Kurz vor Ankunft dort mußten wir noch ein kleines Gewitter über uns ergehen lassen, was aber nicht weiter schlimm war.
Anreise (Fotostrecke)
Im Hotel Lindenhof angekommen hatte man unsere Zimmer auch schon eine Nacht im Voraus frei, und abends bei einem leckeren Essen wurde die zusätzliche kurvenreiche Rundtour für den nächsten Tag durchs Elbsandsteingebirge und die Tschechei geplant.
Der Unglückstag (Fotostrecke)
Am nächsten Tag, das Wetter war klasse, haben wir frohen Mutes unsere Tour begonnen und uns langsam eingeschwungen mit der einen oder anderen Sehenswürdigkeit unterwegs. Doch das Unglück wartete schon, um am weitest entfernten Punkt unserer Tour zu zuschlagen: In einer kleinen Ortschaft in der Tschechei. Imre machte den Tourguide, und erkannte einmal erst sehr spät, dass wir rechts abbiegen müssen. Er blinkte, bremste scharf ab und zog nach rechts – und ich, der rechts hinter ihm fuhr, sah das zu spät und trotz einer Vollbremsung kam es zu einer leichten Berührung, bei der mir und meiner Explorer nichts passierte, aber Imre leider zum Sturz kam und er sich eine leichte Verletzung an der rechten Hand zuzog. Der Hintern hat auch was abbekommen… Darüber hinaus ist er dabei so unglücklich auf die Straße geprallt, dass sein Helm kaputt gegangen ist und beim Tiger der Lenker ein klein wenig verbogen ist.
Durch eine super Erste-Hilfeleistung einer sehr netten tschechischen Familie war es uns aber möglich die Tour mit den eigenen Mopeds zu beenden. Im Hotel angekommen, haben wir aber vorsichtshalber noch ein nahegelegenes Krankenhaus aufgesucht, bei dem die zuvor geklammerte Wunde am rechten Daumen mit 5 Stichen genäht wurde (Gott sei Dank nur eine oberflächliche Platzwunde). Das alles war aber so wenig schmerzhaft (Imres Aussage), dass ein Abbruch der Reise nicht zur Debatte stand.
Leider konnten wir am nächsten Tag nicht (mit den zwischenzeitlich eingetroffenen) anderen Tourenmitgliedern nach Spindlermühle fahren, da wir erst einen neuen Helm kaufen mußten, was relativ schnell ging und wir uns danach selbstständig auf den Weg in die Tschechei machten.
Tour nach Spindlermühle (Fotostrecke)
Ein wenig merkwürdig fanden wir schon, dass wir den Tourguide zweimal unterwegs getroffen haben, aber jedes mal auf der Suche nach seiner Gruppe!
Abends in Spindlermühle angekommen haben wir auch verstanden warum das so war:
Da die Moppeds und Fahrer sehr unterschiedlich waren, wurde vom Tourguide die Strecke bis zum nächsten Treffpunkt freigegeben. Dummerweise kam da aber noch eine unbedachte Abzweigung mit vielen Möglichkeiten, um sich ordentlich zu verirren…
Die Moppeds der Gruppe waren eine 650, V Strom, eine 1800er Goldwing mit 2 Personen, zwei GS (davon eine mit 2 Personen), einer Adenventure 1050, einer R100RT und einer 350er Suzuki-Enduro. Unsere Tiger und die Explorer natürlich auch noch.
Diese Zusammensetzung nach den Böcken sagt erst mal gar nichts, zumal der Fahrer der 350er Suzuki allen spielend um die Ohren fahren konnte. Mit seinen ca 2 Metern war er auf dem Motorrad ein Bild für die Götter…
…aber cooool.
Ein Problem war viel mehr, dass das Geläuf für die Goldwing nicht gerade passend war und der Fahrer eher auf Urlaub getuned. Sein Tempo ca. 10 – 20 km/h unter dem erlaubten Limit war schon eine harte Belastungsprobe für alle anderen. Der ältere Herr mit der V-Strom hat es vorgezogen, den „Lumpensammler“ zu machen, und war deshalb auch nicht schneller. Daher mußte die ganze Gruppe viel Zeit mit Warten verbringen.
Erst einmal darauf verständigt, war das immer noch besser, als genauso langsam über die Straße zu eiern. Dem Gesamtspaß war es trotzdem noch abträglich.
Die nächsten Tage verbrachten wir dann mit mehreren Touren Rund um das Riesengebirge, das „böhmische Paradies“ und die „Sudeten“ (was immer das auch sein mag). Die Straßen waren dabei sehr unterschiedlich, sowohl bezüglich der Kurven als auch der Beläge: von geradeaus bis wilde Serpentinen und Super-Belag bis grober Sträußelkuchen. (Tiger-Meinung: dann lieber gleich Schotter, der macht mehr Spaß)
An Sehenswürdigkeiten gab es
Tour rund um das Riesengebirge
Stabkirche und Schneekoppe (Fotostrecke)
Tour „Böhmisches Paradies“
Motorradmuseum und Burgruine (Fotostrecke)
Tour durch die „Sudeten“
Unterirdische Festung und Felsenstadt (Fotostrecke)
Das alles haben wir bei besten Wetter (18° – 25°) und schönen Landschaften erleben dürfen, wobei mit die Tschechei durch Sauberkeit und einem schönen alten Baustil positiv in Erinnerung geblieben ist, auch die Freundlichkeit der Menschen ist schon toll, immer wieder sieht man winkende Menschen am Straßenrand und das sind nicht nur Kinder.
Unser Fazit dieser Tour: Tolle Gegend, bestimmt nicht das letzte mal da gewesen.
Spindlermühle ist als Ausgangpunkt durchaus zu empfehlen, um mehrere Tage von dort aus zu starten.
Allerdings reicht ein Reiseführer und ein gutes Navi aus, um eine mindestens ganauso gute Tour hinzubekommen.
Dem Reiseveranstalter sei in das Poesiealbum geschrieben, dass er bei der Ausschreibung mehr darauf achten sollte, die Zielgruppe genauer zu beschreiben – und vielleicht auch die anfragenden Teilnehmer nach deren Fahrerfahrung und Fahr-Intention zu befragen. Das Motorrad und dessen Power sagt nichts über das Fahrkönnen oder den Fahrstil des Bikers aus.
Dem Tourguide, der noch nicht solange Touren anführt, sei noch viel Glück bei seinem Job, ein besseres Navi und mehr Zeit gewünscht, um die zu fahrenden Touren im Vorfeld mehr erkunden zu können. Die wichtige Aufgabe, zwischen den unterschiedlichen Fahrwünschen und -stilen zu moderieren und Lösungen für diese Probleme zu finden sowie Alternativen zu akzeptieren, hat er gut gelöst. Und das ist so wichtig, wie vornewegzufahren.
So, das haben wir erst einmal gehabt und jetzt schauen wir mal, was wir als nächstes machen.