Marokko Desert Run 2017
22. November 2017AlpsRun 2017 – Kapitel 2
25. November 2017AlpsRun 2017 - Kapitel 3
Tourtag 6: Tag der großen Gipfel.
Heute stehen eine ganze Liste berühmter Pässe auf der Tagesliste.
Pässe Tag 6:
- Col d´Sampeyre Italien, 2284m
- Col dÉsischi Italien, 2451m
- Col de la Lombarde Frankreich, 2350m
- Col de la Bonette Frankreich, 27215m
Tagesstrecke: 383km, 9:45h
Auch heute war das Wetter wieder perfekt zum Motorradfahren.
Es ging gleich am frühen Morgen auf den Col de Sampeyre. An diesem Tag gab es noch eine kleine Lektion in Physik. Wenn man auf einen Pass hochfährt, dann sinkt mit zunehmender Höhe die Siedetemperatur – und nach einer kleinen Gipfelhatz hinter dem KTM-Geschwader hinterher war das Kühlwasser im Ausgleichsbehälter des Tigers am Kochen. Das hatte ich vorher noch nicht erlebt und hätte auch gedacht, das dies im Ausgleichsbehälter nicht passieren kann. Wieder was gelernt.
Der heutige Tag hatte wieder unglaubliche Gipfelpanoramen zu bieten. Ich liebe zwar die norddeutsche Flachebene. Aber Kurven und Berge haben ihren Reiz. Kann man echt nicht anders sagen.
Auf dem Col de la Bonette machten sich Pauke und Hank zu Fuß auf den Weg zum Gifpel – und ich habe am Tiger ein kleines Detailproblem entdeckt.
Die montierten Heidenau K60 Scout machen einen prima Job und halten lang. Aber eben auch nicht für ewig. Und die Jagd mit den zwei KTMs hat das Vorderrad doch beim Runterbremsen mit voller Last und häufig auch in Schräglage stark belastet. Da war nicht mehr wirklich viel Profil vorhanden.
Es ist noch ein weiter, weiter Weg nach Hause in den hohen Norden der Republik. Also ab sofort: Piano mit der Vorderradbremse und mehr Hinten bremsen. Da aber auch Hank auf seiner Super Duke ein ähnliches Problem am Hinterrad hatte waren wir insgesamt mit reduzierter Performance unterwegs.
Am Abend waren wir dann in Frankreich in der Stadt „Die“. Dort hat es eine mittelmäßige Pizza – aber ein tolles Stadtleben gegeben. Highlight beim Stadtbummel war eine kleine Kapelle beim Üben.
Das Hotel war Mitten in der Innenstadt – und dort durften wir nicht über Nacht parken. Die Garage des Hotels war 200m entfernt. Kein wirklicher Spaziergang mit dem ganzen Gepäck am kommenden Morgen.
Tourtag 7: Jura
Heute ging es gefühlt schon in Richtung Heimat – wir müssten durch die Hochebene des Jura.
Tagestrecke: 300km, 8:30h
Fahrtechnisch hatte der Tag heute nicht viele Herausforderungen. Es ging größtenteils über die französische Hochebenen.
Highlight des heutigen Tages waren das Mittagessen – hier insbesondere die Beschaffung – und das Panorama am Abend.
Gegen Mittag stellte sich ein kleines „Hüngerchen“ ein. Und wir sind passend an einem Teich vorbeigefahren, wo man Forellen selber fangen konnte.
Diese wurden dann direkt für einen zubereitet. Das klingt einfach – ist es aber nicht.
Der Angelhaken wird mit Nudeln versteckt – und dann muss man im richtigen Augenblick an der Angel rucken – damit die Forelle am Haken ist.
Nach 15 Minuten hatte keiner von uns ein Fisch – aber wir alle noch mehr Kohldampf. Besonders deprimierend war, dass zwei Kinder hatten inzwischen schon 2-3 Forellen gefangen hatten.
Die Betreiber haben sich dann unserer erbarmt – und für uns die Fische gefangen – und zubereitet.
Es war noch leckerer als es ausgesehen hat.
Am Abend haben wir in einem Sporthotel auf einem kleinen Gipfel in der Nähe von Giron übernachtet, wo es neben einem tollen Panorama am Abend noch eine Theateraufführung geben hat. Cool – Biken und Kultur – klingt toll.
Die Schauspieler hatten als Vorbereitung des Abends vor dem Abendessen das Publikum zum Thema Schuhe weitergebildet – das hat Spaß gemacht – wir hatten einen Schweizer neben uns sitzen, der als Dolmetscher funkgierte.
Die Erwartungshalten an die Vorstellung nach dem Abendessen war also geweckt. Das musste doch toll werden….
War es aber nicht. Es war ein Theaterstück über Frauen und Schuhe – naja – und in Französisch. Also drei Themen, von denen keiner von uns eine Ahnung hatte. Wir haben dann die Vorstellung verlassen und sind durch das Dorf gewandert.
Es kam Musik von irgendwoher. Es stellt sich heraus, das hier 3 Jugendliche Ihren Geburtstag mit vielen Freunden gefeiert hatten – und das ganze Dorf beschallt haben.
Aber das Abendpanorama hat uns mehr als entschädigt.
Tourtag 8: Heimreise.
Tagesstrecke: 1040km, 13:30h
Der Tag fing früh und problematisch an. Wir hatten beim Losfahren auf dem Tiger und der Super Duke noch eine Restreichweite von 40km. Das sollte reichen, um eine Tankstelle zu erreichen – dachten wir jedenfalls ….
Hat es aber nicht…. Die Tankstellen, die wir gefunden haben, waren aufgrund eines Feiertags geschlossen. Und nach ca. 70km ist dann die SuperDuke ohne Sprit stehen geblieben. Einsatz für die mobile Tankstelle am Tiger.
Der erste Kanister mit 3L ging in die SuperDuke. Der Tiger war zu diesem Zeitpunkt auch bei 0km Restreichweite.
Und das blieb er noch für die nächsten 20km bis wir endlich eine Tankstelle gefunden hatten. Das hat sich sehr knapp angefühlt.
Von da ab ging es bei Freiburg über die Grenze und auf die Autobahn in Richtung Heimat. Hank ist dann aufgrund seines Hinterreifens mit 100km/h in Richtung Frankfurt gefahren. Pauke und ich mit 140km/h in Richtung Norden.
Wir sind dann alle gesund und zufrieden am Ende des Tages Zuhause angekommen.
AlpsRun 2017 – Mission accomplished